Worum handelt es sich hierbei?
Die Piratenbucht, The Pirate Bay, zählte zu den wohl bekanntesten Torrent-Trackern. Es handelt sich um eine hochentwickelte Technik, zum Download aus dem Internet. Dabei kann es sich zum Beispiel um Dokumente, Musik, oder Filme handeln.
Der Unterschied zu anderen ist, dass der Download nicht von einem einzelnen Server erfolgt. Die Dateien werden gleichzeitig von vielen verschiedenen Quellen heruntergeladen und auf mehreren Rechnern gespeichert. Es wird für jede Datei ein eigenes Verteilernetzwerk geschaffen, anstatt ein übergreifendes. So erfolgt der Download wesentlich schneller.
Die Piratenbucht dient zur Verteilung großer Datenmengen und ermöglicht einen Dateiaustausch zwischen den Peers. Der Tracker unterstützt diese, sich gegenseitig ausfindig machen zu können, um sich Daten zu schicken und zu teilen.
Der Tracker wurde im Jahr 2003 von einer schwedischen Anti-Copyright-Organisation gegründet. Die Website zählte zeitweise zu einer der Top 100 meist besuchten Websites der Welt.
Problematik und Entwicklung des Torrent-Trackers
Die vier Gründer des Trackers entwickelten die Website mit dem Ziel, dass Menschen mit gleichen Interessen auf der ganzen Welt Dateien austauschen und senden können.
Sie boten als Tracker selbst, keine Dateien mit Urheberrecht an, und waren sich daher keiner Schuld bewusst. Dennoch gab es immer wieder Vorwürfe und Anklagen wegen Verletzung des Urheberrechtes.
2006 wurde der Server von The Pirate Bay von der schwedischen Behörde beschlagnahmt. Den drei festgenommenen Gründern werden Urheberrechtsverletzungen vorgeworfen. Während der Festnahme wurden jedoch wesentliche Schutzbestimmungen verletzt. Das Eindringen der Polizei in das Bankgebäude verlief nicht nach den vorgegebenen Bedingungen und Freigabebestimmungen. Es wurden dabei nicht nur die Tracker-relevanten Server der Pirate Bay aus dem Netz entfernt. Auch die Server und Websites unbeteiligter Firmen wurden bei der Beschlagnahmung entfernt. So gab es im selben Jahr eine Demonstration, die sich gegen die schwedische Regierung richtete.
Als Akt der Rache, wurde eine DDoS-Attacke auf den schwedischen Polizeiserver durchgeführt. Das heißt die Server waren vorübergehend nicht verfügbar.
Kurze Zeit später war die Website bereits wieder online, wobei der Server nun nicht mehr in Schweden, sondern in den Niederlanden eröffnet wurde.
2009 wurden die vier Betreiber der Pirate Bay zu einer Haftstrafe verurteilt. Grund war der Vorwurf der Urheberrechtsverletzung. Zusätzlich musste ein Schadensersatz an unterschiedliche Film- und Musikunternehmen geleistet werden. Allerdings wurde nach einem Berufungsverfahren für drei von ihnen die Strafe abgemildert. Das Urteil sorgte besonders bei jüngeren Menschen für Aufruhr und Demonstrationen. Es fanden diverse DDoS-Attacken statt, vor allem gegen die Musikindustrie.
Im Jahr 2009 wurde der Torrent-Tracker von The Pirate Bay offiziell abgeschaltet. Die Gründer der Piratenbucht waren der Meinung, ein Tracker ist nicht mehr von Nöten, da das dezentrale System sehr gut ohne ihn funktioniert.
Blockaden des BitTorrent-Trackers
Nicht nur in Schweden wurde der Server der Website unter der Missachtung des Urheberrechtes angeklagt.
In Hamburg wurde der Datenverkehr von der Piratenbucht weiterhin durchgeleitet und bekam 2010 eine einstweilige Verfügung.
Auch andere Länder kämpften gegen den Dienst des Torrent-Trackers. Argentinien verhängte im Jahr 2014 eine Sperre.
In Finnland wird The Pirate Bay mit Hilfe einer IP-Sperre geblockt.
Zukunft der Pirate Bay
In vielen Ländern ist der Server der Pirate Bay blockiert oder gesperrt. Doch in vielen Fällen ist die Sperrung nicht möglich gewesen.
In Indien konnte 2012 keine Blockade durchgeführt werden, da es sich um legal tauschbare Inhalte handelte.
Auch ist die Website bis heute von China aus zu erreichen.
Allerdings ist der Bekanntheitsgrad der Piratenbucht deutlich mit den Jahren gesunken. Grund sind nicht nur die ständigen Sperrungen, sondern die Verbindung der Website zum Rechtpopulismus. Gerüchten zufolge, wurde The Pirate Bay größtenteils vom Rechtspopulisten Carl Lundström finanziert. Ohne seine Hilfe, hätte die Website nie existieren könne. Bis heute weist The Pirate Bay die Vorwürfe zurück.