Seit einigen Jahren, nachdem der positive Hype um das Internet langsam ins Stottern geriet, machen wir uns immer mehr Sorgen um unsere Daten. Internetportale und Unternehmen finden immer neue Wege um diese auszuwerten und deswegen werden diese immer wichtiger für sie. Mit ihnen wird gehandelt, sie werden genutzt um zu manipulieren und vor allem Dinge wie maßgeschneiderte Werbung erschreckt den User doch immer wieder.
Wir stellen heute einige Applikationen vor, welche Textnachrichten verschlüsseln. Dabei gibt es einige Neuheiten. Welche Apps sich nun darum kümmern, dass ihre Nachrichten sicher und ungeöffnet beim Gegenüber ankommen, zeigen wir im folgenden Text.
Threema:
Die App der Firma „Threema GmbH“ ist seit einigen Jahren in unseren App-Stores vorzufinden. Das Unternehmen aus der Schweiz hat dabei einen besonderen Schub erlebt, als einige Skandale rund um WhatsApp und seine Datensicherheit auftraten. Das Problem ist nur: Die App ist kostenpflichtig. Aus diesem Grund konnte sie sich nicht flächendeckend durchzusetzen. Zudem nutzten Menschen ohnehin gerne weiterhin WhatsApp: Es war einfacher, weit verbreitet und nutzerfreundlicher. Dass dies auf Kosten unserer Daten schlagen könnte, ist vielen ziemlich egal gewesen.
Die App fordert zu Beginn nicht die Telefonnummer ab. Es gibt sogar die Funktion, verschlüsselt zu telefonieren. Zusätzlich kann man seine App zum Schutz vor anderen mit einem Passwort sichern. Sämtliche Nachrichten werden nach 2 Wochen gelöscht, um nicht lange Verläufe zurückzuverfolgen und analysieren zu können. Man kann sich völlig anonym anmelden und sicher seine Textnachrichten verschicken und erhalten.
WhatsApp:
Der mittlerweile zum Internetgiganten Facebook gehörende Messenger erfreut sich bis heute großer Popularität, die wohl nie richtig angezweifelt wurde. Zu Beginn kostenpflichtig, ist WhatsApp nun kostenfrei und für jeden zugänglich. Mit einer WhatsApp-Web-Version wurde zusätzlich die Möglichkeit geschaffen, bequem nebenbei vom Computer aus seine Nachrichten zu schreiben und zu empfangen.
Neuerdings versendet WhatsApp seine Nachrichten auch verschlüsselt. Auch Anrufe werden mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert. Trotzdem sehen viele Kritiker Schwachstellen. Zudem werden Metadaten gesammelt, die unheimlich wichtig für viele Unternehmen sind und auch mit diesen ausgetauscht werden. Dadurch werden unsere Daten wieder über Umwege eben nicht vertraulich behandelt und für kommerzielle Zwecke genutzt. Aber wer WhatsApp bis jetzt benutzt hat, dürfte sich sowieso nicht beschweren, da der Skandal schon ziemlich lange bekannt ist.
Telegram:
Die App erfreut sich seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Dies lag vor allem daran, dass Telegram auf Tablets genutzt wurde, die den Messenger WhatsApp nicht unterstützten. Jedoch ist auch bei dieser App Vorsicht geboten, wenn es dem User um die Sicherheit seiner Daten geht.
Die standardmäßige Verschlüsselung der Nachrichten erfolgt nicht wie bei WhatsApp als Ende-zu-Ende, sondern als User-to-Server. Dies hat schnell ersichtlich nicht die besten Folgen: Der Server kann weiterhin Daten „abfangen“ und speichern. Sie kommen nicht verschlüsselt nur bei der Person an, die man auch erreichen will. Außerdem muss man auch hier über seine Telefonnummer den Zugang zu der App erhalten und bleibt nicht anonym, auch wenn dies natürlich nur bei den wenigsten Messenger-Apps der Fall ist.
Fazit:
In Zukunft werden wir vielleicht immer mehr versuchen, unsere Datenrechte einzufordern und klagen, unser Verhalten zeigt jedoch oft, dass Bequemlichkeit wichtiger ist. WhatsApp als Teil unseres Alltags könnte schon als standardmäßig vorinstallierte App angesetzt werden. Gestört hat es noch kaum jemanden.